Aufgewachsen als Sohn einer kinderreichen Musikerfamilie im niederländischen Maastricht bekam André Rieu bereits als Fünfjähriger seinen ersten Geigenunterricht, nach seiner Gymnasialzeit studierte er Geige in den Niederlanden (u. a. bei Herman Krebbers) und am Brüsseler Konservatorium bei André Gertler. Dort bestand er 1977 das Abschlussexamen mit Auszeichnung (Premier Prix).

Bereits während seiner Studienzeit begeisterte ihn der mitreißende Rhythmus des Dreivierteltaktes und Rieu vertiefte sich in die Biographien von Komponisten wie Strauß oder Lehár. Wie seinem Vorbild Johann Strauß, der seinerzeit nicht nur in vornehmen Etablissements, sondern auch in Volksgärten, bei Bällen und in Festsälen spielte, gelingt es heute auch André Rieu, die Kluft zwischen Publikum und den Musikern auf der Bühne zu überwinden. Bei seinen Konzerten tanzt, singt, und klatscht das Publikum ausgelassen mit.

Nur wenige wollten damals daran glauben, das es ihm tatsächlich gelingen könnte, den Erfolg, den er damals bereits in den Niederlanden feierte, hierzulande zu wiederholen. Doch bereits sein erstes Album "Strauß & Co." kletterte bis in die Top-Fünf der Hitparade und erreichte in Kürze den Platin-Status. Die Nachfolge-Alben "Wiener Melange", " In Concert", "Mein Weihnachtstraum", "Romantic Moments", "100 Jahre Strauß" und "Das Jahrtausendfest" erreichten ebenfalls Gold- oder Platinauszeichnungen.

"Ist es nicht ein Wunder, daß nach 100 Jahren immer noch die ganze Welt gern im Walzer taumelt? Was hat es mit dem Wiener Walzer auf sich, daß er immer wieder die Leute bewegt, ermuntert und in Schwung bringt?"

Auch ich weiß keine klare Antwort auf diese Fragen. Ich stelle nur immer wieder fest, daß die Musik von Johann Strauß eine ungeheure Kraft in sich birgt, die den Menschen Energie gibt, sie erheitert und ihnen wirkliche Lebensfreude bringt.

Schon als kleiner Junge habe ich das feststellen können, als ich meinen Vater, Dirigent des Limburgischen Symphonieorchesters, in den Konzertsaal begleitete. Einmal im Jahr gab man dort ein Faschingskonzert, an und für sich ein normales klassisches Konzert, bei dem als Zugabe traditionsgemäß ein Johann-Strauß-Walzer gespielt wurde. Dann geschah immer etwas Ungeheures im Saal: es war, als geriete der ganze Raum plötzlich in Bewegung! Das Publikum konnte nicht mehr stillsitzen, Füße tickten den Walzerrhythmus mit, man bewegte den Oberkörper hin und her, und hier und dort hörte ich sogar ein leises Mitsummen der Melodie. Es hat mich als Kind wahnsinnig fasziniert.

Obwohl ich bis heute das Geheimnis des Walzers nicht habe entdecken können, geschieht es so immer noch, heute wie damals. Sobald wir zu der Musik von Strauß ansetzen, gerät unser Publikum in Bewegung, egal ob es junge oder ältere Leute sind, und egal in welchem Land auf der Welt wir auftreten. Die Musik von Johann Strauß macht nicht nur lebendig, sie ist es auch, und wird es wohl immer bleiben. Im wahrsten Sinne des Wortes: unsterbliche Musik!"

André Rieu

 

 

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